Ich habe gestern Abend nach ~100-120 Stunden den Director's Cut von Ghost of Tsushima zuende gespielt. Dabei hab ich immer wieder zwischen dem Kurosawa- und dem normalen Modus hin- und hergewaechselt, weil ich mich nicht entscheiden konnte.

Nicht nur grafisch ein echt schönes Spiel, auch die Story ist packend und gut erzählt. Der gerade am Anfang stattfindende innere Konflikte und die Auseinandersetzung mit den Handlungen des Vaters im Iki-Island-DLC waren sehr gut dargestellt.

Normalerweise habe ich ein kleines Problem mit Open-World-Mechaniken und gerade Sammelobjekten, aber das war hier gut gelöst, zum Teil weil einige Sammelobjekte verschiedener Kategorien nah beieinander waren, zum zweiten weil einige Sammelobjekte auch in-Game-Einflüsse hatten, drittens weil die meisten Orte mit einem Fragezeichen auf der Karte markiert waren und mich immer neugierig gemacht haben, was da jetzt ist (auch wenn ich nach hinten raus oft erraten konnte, was ich bei welchem Fragezeichen aufgrund der Umgebung finden konnte), viertens weil einige Sammelobjekte auch eine gewisse Rätselkomponente hatten und es abwechslungsreich bliebund schließlich weil ich nicht im Internet nach den Orten suchen musste sondern die Guiding Wind-Mechanik, die goldenen Vögel und die Reisebekleidung ansprechende Möglichkeiten zum Selbersuchen bieten.

Ich hab das Spiel im Steam-Sale rabattieren gekauft und finde, die ~45€ haben sich gelohnt. Dafür kriegt man selten so viel gute Unterhaltung und Zeitvertreib.

Vorgestern war ich auch mal wieder im Kino zu Schlacht der Rohirrim. Im Vorfeld waren die Kritiken gemischt und ich hatte etwas Bammel, dass man den Film komplett versemmeln würde, gerade nach der Hobbit-Trilogie und der Rings of Power-Serie, wurde aber positiv überrascht.
Es ist kein Meisterwerk, der sich mit der Originaltrilogie auf einem Level befindet, keinesfalls. Aber es ist ein schöner, stimmungsvoller, unterhaltender Film und ich bin froh, ihn im Kino und nicht nur auf meinem kleinen Bildschirm zuhause mit okayen Lautsprecher gesehen zu haben.

Viele der negativen Kritiken kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, insbesondere jene nicht, die Hera mit Rey als „reingedrückte „strong, female lead“ um Hollywoods Pinkwashing-Gelüste zu befriedigen“ (sinngemäß, ich hab niemanden zitiert, aber sowohl Yves als auch BeHaind haben etwas in der Richtung gesagt).

Dass der Film 135 Minuten geht, merkt man kaum, ich fand die Angelegenheit eher kurzweilig.

Die Wahl des Animationsstils, zweidimensionale Animefiguren vor dreidimensionale, eher naturalistischen Hintergründen, war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich fand ich es ganz passend. Weder hätten die Charaktere im Stil des Hintergrunds gewirkt noch hätten die Hintergründe so gut funktioniert, wären sie zweidimensional gezeichnet worden.

A propos Hintergründe: wunderschön und sehr passend zu Tolkien, wie ich finde.
Die Musik war auch echt nett (und die Musik eines Films ist nichts, das mich normalerweise groß juckt).

Insgesamt eine Empfehlung, gerade fpr Tolkien-Fans.