[-] stame@lemmy.world 4 points 1 week ago

Sorry für die bissl verspätete Antwort:

Rodung ginge natürlich am schnellsten, ist aber immer die schlechteste Wahl. Meiner Meinung nachbam besten ist ein zwar langsamerer, aber natürlicher Umbau. Also wenn Fichten entnommen werden oder eine kleinere Kalamität ein Loch gerissen hat den Wald natürlich kommen lassen. Da natürlich drum herum lauter Fichten stehen geht die hauptsächlich auf. Aber dazwischen finden sich immer auch andere Baumarten, hauptsächlich Pionierarten wie Birke, Erle, Pappel... Dann einfach eingreifen und diese fördern und Fichten eher entfernen. Pionierbäume haben den Vorteil schnell zu wachsen, aber dafür werden sie bei weitem nicht so alt wie Eichen oder Buchen. Kann aber einen relativ schnellen Effekt haben, vor allem von der Birke bin ich persönlich sehr über zeugt.

Bei größeren Kalamitäten, also wenn man von Grund auf einen neuen Wald hochziehen muss oder will, hängt das sehr von den Bedingungen ab. Das gibt es kein pauschales Rezept. Mögliche Faktoren sind die Lage (Nordhang, Südhang, Berglage, Tallage, etc.), Bodenbeschaffenheit (schwerer Lehmboden, leichter Sandboden, nass, trocken, etc.), umgebender Bestand, usw... Und vor allem die Vorlieben und Vorstellungen des Eigentümers. Will er Bauholz produzieren? Möglichst viel Brennholz? Oder sehr naturnah? Oft versucht man möglichst viele Faktoren zu kombinieren, da in der Regel Bau- und Industrieholz das Geld bringt, während Brennholz aus den Abfallprodukten die nicht als Bauholz geeignet sind produziert werden, allerdings mit einer massiv geringeren Gewinnmarge. Und so gern ich ins Holz gehe und dort arbeite, aber bissl was sollte schon hängen bleiben.

Grundsätzlich gehen aber nahezu alle dazu über wieder Mischwald anzupflanzen. Trotzdem wird die Fichte und Kiefer weiter vertreten sein, weil das das mit deutlichen Abstand beste Bauholz ist. Sämtliche Dachstühle bestehen hierzulande aus solchem Holz. Ein Weg wäre auch Tannen oder Douglasien (ein in Nordamerika heimischer Nadelbaum) anzupflanzen, da diese Trockenheit deutlich besser vertragen. Aber es werden wieder zunehmend Laubbäume angepflanzt, auch die langsam wachsenden Arten wie die Eiche.

[-] stame@lemmy.world 13 points 1 week ago

Waldbauer hier:

Ich habe den elterlichen, Wald von meinem Vater übernommen, der von seinem Großvater, usw.... Jede Generation hat seit je her so gewirtschaftet, dass möglichst kein Kahlschlag entsteht. Woher man das weiß? Weil jeder Wald eine Mischung aus unterschiedlichen Altersstrukturen aufweist. Ausnahme bilden Kalamitätsereignisse, wie Sturm, Schneedruck, Käferbefall,...

Und damit sind wir nicht allein. Alle meine Nachbarn wirtschaften genau so. Das ist die in Deutschland übliche Wirtschaftsweise. Ein Gegensatz wäre einige Staaten in Osteuropa, die ihre Urwälder für schnellen Profit roden. Das Holz kann man dann im Baumarkt oder im Möbelgeschäft kaufen.

Und ja, die Fichtenmonokultur war ein Fehler. Aber das ist mittlerweile bei so ziemlich jedem angekommen. Nur das wieder zu ändern dauert 2-3 Generationen, aber wir sind dabei. Ein Wald ist ein Generationenvertrag, man kann nur ernten was der Großvater gepflanzt hat. Also ich bin der letzte der was dafür kann nur Fichten zu haben

[-] stame@lemmy.world 6 points 4 months ago* (last edited 4 months ago)

Servus,

ich kann alte deutsche Schriften lesen und glaube dass ich dir helfen kann. Ich bin mir relativ sicher dass es

"Ludwig Hermann(n)"

heißt. Es ist allerdings schwer zu lesen, was ich darauf zurückführen würde, dass es in einen Stein geritzt wurde. Kurrent wurde für speziell für Federhalter und Papier entwickelt.

[-] stame@lemmy.world 17 points 8 months ago

Mein Bruder (1988 geboren) hat sich vor etlichen Jahren einen alten Opel Ascona hergerichtet. Hat sich daher als Wunschkennzeichen ganz blauäugig A-88 ausgesucht, was ja irgendwie naheliegend war und weil nichts anderes sinnvolles frei war.

Zusammen mit dem Oldtimerkennzeichen stand dann am Ende auf dem Nummernschild: xxx-A-88-H

Auch wenn es lange vor der jetzigen politischen Lage war, braucht wohl nicht erwähnt zu werden, dass er dieses Kennzeichen nicht all zu lange behalteb hat... Aber immerhin hat er das neue Kennzeichen umsonst bekommen als er das Problem der Zulassungsstelle schilderte.

[-] stame@lemmy.world 10 points 8 months ago

Also ich arbeite in einer bayerischen Behörde und wir haben kein Faxgerät mehr. Wie beschrieben wird uns eine E-Mail zugestellt wenn ein Fax herein kommt. Und im Extremfall könnten wir per E-Mail auch ein Fax rausschicken. Kommt allerdings in der Praxis kaum mehr zum Einsatz.

[-] stame@lemmy.world 1 points 1 year ago

Danke dir, ich tue mein bestes...

[-] stame@lemmy.world 12 points 1 year ago

Bei mir war diese Woche der absolute Höhepunkt meines mit Abstand beschissesten Jahres meines Lebens. Die Frau mit der ich mein Leben verbringen wollte ist samt meiner beiden Kinder ausgezogen.

Im Februar hat mir meine Frau ohne Vorwarnung mitgeteilt, dass sie mich nicht mehr liebt und die Scheidung will. Wir waren 13 Jahre zusammen, davon 6 Jahre verheiratet, zwei Kinder im Alter von 2 und 4 Jahren und ich bin hochverschuldet, weil ich uns meinen historischen Bauernhof kernsaniert habe.

Im weiteren Verlauf kam die Diagnose Hauttumor oben drauf, ein Aufenthalt in der Geschlossenen, mein Auto wurde von einer Freundin geschrottet, mein Versicherer verklagt auf Versicherungsbetrug, meine Tante ist an Blutkrebs gestorben und meine Anwältin erfreut mich mit einer Hiobsbotschaft nach der nächsten.

Jetzt wohne ich allein auf 300 m², bin völlig überarbeitet, trotzdem pleite und versuche irgendwie noch die Zeit zu finden ein guter Papa zu sein.

Ich kann wirklich kaum mehr erwarten dass dieses Drecksjahr vorbei geht...

stame

joined 1 year ago