Vielleicht der wichtigste Absatz:
Eberhard Seidel sagt, Menschen wie die Eltern von Dogan Özgül hätten damals keine andere Möglichkeit gehabt. „Döner ist deshalb zum Erfolg geworden, weil es eine gnadenlose Selbstausbeutung gab.“ 13-Stunden-Tage seien keine Seltenheit gewesen. Erst die höheren Preise von heute würden die tatsächliche Arbeit der Menschen widerspiegeln. Von politischen Forderungen nach günstigerem Döner halte er deshalb gar nichts. „Er wird so getan, als würde eine Gruppe Preistreiberei betreiben.“ Dabei sei das Gericht viele Jahrzehnte einfach viel zu günstig gewesen. „Selbst große Unternehmen konnten damals nicht in Konkurrenz zu den Familienbetrieben treten“, sagt der Soziologe. Das habe sich nun geändert.