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[-] Roflmasterbigpimp@lemmy.world 5 points 1 day ago

Ich muss sagen ich habe mich lange Zeit nicht mit meinem Auftreten als "Mann" beschäftigt und wie ich vielleicht wirke in manchen Situationen. Das erste mal wo mir das richtig aufgefallen ist was für ein Unterschied das macht war vor zwei Jahren. Meine Verlobte ist Krankenschwester und da sie da auch mal bis spät Abends arbeiten musste, hab ich Sie einen Winter lang immer vom Krankenhaus abgeholt damit Sie nicht alleine durch die Dunkelheit muss. Da hab ich dann halt an einem kleinen Seitenausgang auf sie gewartet. Natürlich kamen da auch andere Krankenschwestern und Ärztinnen raus und ich konnte regelrecht spüren wie angespannt diese waren, einfach durch meine Gegenwart. Da steht ein Mann nachts mit Kapuze beim Ausgang und wartet. War ja auch kalt also war ich dementsprechend eingepackt.

Aber die Blicke die ich bekommen habe und wie oft man sich nach mir umgedreht hat ob ich nicht doch anfange wem zu folgen, haben mich überrascht. Und da muss ich sagen da hatte ich ehrlich gesagt gar nicht drüber nachgedacht wie ich auf andere wirken könnte. Das war ja auch absolut nicht meine Absicht, ich wollte ja nur dafür Sorgen das meine Verlobte sicher nach Hause kommt.

Aber ich kann das schon verstehen das man sich dabei unwohl fühlt da dann raus zu gehen in die Dunkelheit zu den fremden der da steht.

Zumal war ich auch mit der Realisation etwas überfordert. Soll ich mich unter die Laterne stellen damit ich gut sichtbar bin? Soll ich lieber noch mehr Abseits warten in der Hoffnung das man mich übersieht? Letztendlich wurde es dann die Laterne und nach ein paar Mal schien man zu wissen daß ich da bin um wen abzuholen.

Aber das war eine seltsame Erfahrung mal als potenzielle Bedrohung behandelt zu werden. Und vor allem tat es mir unglaublich leid, ich will niemanden Angst machen .__.

[-] whome@discuss.tchncs.de 3 points 11 hours ago* (last edited 11 hours ago)

Das kenne ich wenn ich nachts/abends/im Dunkeln hinter einer Frau gehe und man ein ähnliches Schritttempo hat und ich dann überlege ob ich Gas gebe um vor ihr zu gehen oder langsamer um Abstand aufzubauen. Sehr merkwürdiges Gefühl.

[-] Fiona@lemmy.blahaj.zone 22 points 1 day ago

Also was ich halt auch noch von meiner vor-Transition Zeit sagen kann: Die Art der Kommunikation die viele Feministen benutzen ist geradezu darauf optimiert kontraproduktiv zu sein.

Sagen wir du bist ein Mann ohne nennenswerte sexistische Vorurteile. Studien zeigen dass die meisten Geschlechtsunterschiede deutlich unter der Varianz innerhalb eines binären Geschlechts liegen und Vorurteile, insbesondere solche bei denen man nicht klar gewillt ist sie individuell zu revidieren, sind entsprechend irrational und dumm.

In diesem Setting bekommst du jetzt viele Klagen von feministischer Seite zu hören. Dabei werden Dinge die offensichtlich valide sind, mit solchen vermischt die zumindest mal massiv deiner eigenen Lebenserfahrung widersprechen, mit solchen die Probleme beschreiben die du genau so oder noch schlimmer hast, mit einer impliziten (bisweilen sogar expliziten) Schuldzuweisung an dich und obendrein deine eigenen Probleme klein geredet…

Das macht halt einfach mal so gar keinen Spaß. „Don’t tell women not to get raped, tell men not to rape“ mag sinnvoll klingen, aber wenn du als Mann der das eh nie getan hätte die ganze Zeit mitgeteilt bekommst, dass du eine scharfe Ansprache davon entfernt bist Vergewaltiger zu sein und Frauen deswegen gar nicht erst mit dir in einem Raum sein sollten¹.

Aber deine eigenen Probleme, wie krasse Einsamkeit, werden als „nicht unser Problem“ abgetan und zu etwas erklärt, mit dem man selbst umgehen soll. Am besten werden dann noch Einsamkeit und Sexualtrieb gleichgesetzt um nochmal wirklich mit Nachdruck eine Beleidigung rein zu hauen.

In diesem Zusammenhang wird dir dann erklärt, dass du ja extrem privilegiert bist, selbst wenn du davon noch nie im Leben wirklich etwas hattest² und dein einziges Problem mit dem Feminismus ist, dass er dir Privilegien wegnehmen will.

Nichts davon entschuldigt rechte Ansichten, die insbesondere ja auch nicht helfen, aber es wäre halt vielleicht doch mal eine gute Idee zu schauen, wie viele Männer man einfach völlig unnötig, vermeidbar und unfair man mit der eigenen Rhetorik so hart vor den Kopf stößt, dass sie sich andernorts einfach deutlich wohler fühlen.


¹ Extra „spaßig“ wenn man eigentlich eine Transfrau ist, dass aber noch nicht begriffen hat. In dem Fall wird dir zusätzlich der Zugang zu deiner eigentlichen Peer-Group verweigert… In dem Fall verschlimmert sich die Intensität aller dieser Probleme nochmal zusätzlich.

² Zwischen Autismus, transgeschlechtlichkeit, einer Karriere bei der ich die einzige Bewerberin auf die Stelle war die ich bekommen habe und Geschlecht DEFINITIV keine Rolle spielte, scheine ich tatsächlich geschickt alle angeblichen Vorteile umschifft zu haben.

[-] Ephera@lemmy.ml 27 points 2 days ago

Ich vermute, dass das auch viel mit einem Identitätsverlust zu tun hat. Früher hatte man einen Penis in der Hose, dann hat man automatisch das Brandeisen auf die Stirn bekommen, wo dann drauf stand, dass man die Brötchen verdienen muss, keinen Haushalt macht, keine Emotionen haben darf und schon gar keine Schwäche. Sehr viele Männer kommen auf diese Rolle überhaupt nicht klar, aber man weiß zumindest was man sein soll. Jetzt wird das Spielfeld geöffnet und man hat letztendlich mehr Freiheiten, aber auch mehr Möglichkeiten seine Skill-Punkte falsch zu setzen.

Insbesondere Jugendliche erfahren da sehr viel Unklarheit und letztlich einen gewissen Druck alles gleichzeitig zu können. Damit wenn dir morgen dein:e Traumpartner:in über den Weg läuft, dass du je nach deren Präferenz sowohl Brötchen verdienen oder auch Hausmann, Organisationstalent, Psychotherapeut und bester Freund sein kannst. Das ist letztlich nicht stemmbar und treibt die Jugendlichen dann wieder zu den übereinfachen Scheinlösungen von Populisten.

Also ich denke schon auch, dass der Privilegienverlust einige nicht glücklich stimmen wird, zumal sie sich u.U. noch gar nicht darauf einlassen können, aus der Emotionalität Vorteile zu erfahren. Aber ich denke nicht, dass das allein so viele Männer anziehen würde.

[-] Saleh@feddit.org 11 points 1 day ago

Umgekehrt passiert das gleiche auf der Seite von Frauen. Viele Frauen haben das gleiche Problem, plötzlich alles können zu müssen, und sich in ihrer Rolle gegenüber Partnern unsicher zu sein.

[-] greencactus@lemmy.world 3 points 17 hours ago* (last edited 17 hours ago)

Es fällt mir gerade durch Deinen Kommentar auf, dass Frauen ja auch mit der neuen Rolle struggeln - ich hatte bisher nur die männliche Perspektive im Blick. Danke!

[-] itslilith@lemmy.blahaj.zone 7 points 1 day ago

Vielleicht liegt es am Altersdurchschnitt, aber dafür, wie angeblich links Lemmy sein soll, sind die Kommentare, jedes Mal mal, wenn es um Feminismus oder verwandte Themen geht, etwas ganz besonderes hier. Igitt

[-] DdCno1@beehaw.org 2 points 22 hours ago

Wundert mich gar nicht. Das Phänomen des sozial-konservativen Linken ist alles andere als neu.

[-] Katzastrophe@feddit.org 7 points 1 day ago

Wundere mich auch. Beeindruckend viele hier die denken dass Gleichberechtigung nur mit Emotionen zu tun hat.

Dass man immer noch oft genug sieht wie Frauen die einzigen sind die zum Beispiel dem Kind die Windel wechseln, weil der Vater es "eklig" findet, fällt vielen gar nicht auf.

Auch habe ich von sehr linken Männern und sogar Frauen mitgekriegt, wie sich über Männer die sich besonders engagieren um der zukünftigen Mutter zu helfen lustig gemacht wird.

Es ist eine Schande

[-] barsoap@lemm.ee 5 points 1 day ago

Gibt es sie also noch, die Fraktion der Retro-Väter? Katja Sabisch, Expertin für kritische Männlichkeitsforschung an der Uni Bochum, zögert bei der Antwort. «Man kann ja schon den Eindruck bekommen, dass sich etwas grundlegend gewandelt hat – weil man mehr Väter mit Kinderwagen sieht», sagt sie. Allerdings könne das daran liegen, dass man heute mehr darauf achte. Die Aufteilung der Familienarbeit bei der Versorgung des Kindes sei «immer noch ganz klar weiblich konnotiert». Sabischs Einschätzung: «Die Frage ist nicht, wer ab und zu mal eine Windel wechselt – sondern wer geht in Elternzeit und in Teilzeit. Das sind in der Regel noch die Frauen.»

Laut «Väterreport» (2018) des Bundesfamilienministeriums entscheiden sich fast 60 Prozent der Männer, die Elterngeld beziehen, für die Mindestbezugszeit – zwei Monate. Für drei bis neun Monate entscheiden sich rund 21 Prozent, für zehn bis zwölf Monate nur noch rund 15. Fast 60 Prozent der Väter mit Kindern unter sechs Jahren wünschen sich aber, mindestens die Hälfte der Kinderbetreuung zu übernehmen. Man kann sagen, dass das kaum zusammenpasst.

Forscherin Katja Sabisch nimmt die Väter in Schutz. «Es ist nicht so, dass die Männer das einfach anordnen. Das ist zum Teil schon selbst gewählt. Frauen wollen diesen Aufgabenbereich manchmal einfach nicht abgeben, sie sagen: Ich mache die Elternzeit, ich kann das besser.» Es handele sich um erlernte Stereotype und Geschlechterbilder. Hinzu komme die Sorge der Väter vor Sanktionen des Arbeitgebers.

Von hier. Ihr Titel ist da irgendwie komisch ausgedrückt sie ist Professor für Gender Studies in Bochum.

Nur um's zusammenzufassen: Männer wollen mehr als sie's am Ende tun. Können wir mal bitte aufhören so zu tun als hätte Esther Vilar komplett unrecht gehabt und z.B. die Mindestbezugszeit erhöhen, Zwangsteilzeit einführen, oder sowas in die Richtung.

[-] Katzastrophe@feddit.org 1 points 1 day ago

Mein eigenes Problem ist dass trotz angeblicher Akzeptanz, Männer/Väter sich häufig noch der Kindersache entziehen. Oder sogar in einigen Fällen sich über Väter die sich engagieren wollen oder tuen, sich dann lustig gemacht wird.

Ich kenne selber einen Vater der derzeit aufgrund von Langzeitkrankschreibung (nein, er ist nicht stark eingeschränkt) und entsprechender Freizeit sich nen Dreck um die eigenen Kinder kümmert, dennoch aber immer davon erzählt wie wichtig es doch ist als Vater sich um die Kinder auch zu kümmern.

Desweiteren kenne ich einen anderen Vater der sich liebevoll ums Kind kümmert, allerdings dafür dann hinter seinem Rücken gelästert wird. Oft höre ich dann so etwas wie: Warum denn seine Frau nicht dabei wäre und wieso er denn immer mit dem Kind alleine unterwegs sei. Diese nervigen Kommentare kommen häufig von beiden Geschlechtern.

[-] barsoap@lemm.ee 4 points 1 day ago

Warum denn seine Frau nicht dabei wäre und wieso er denn immer mit dem Kind alleine unterwegs sei.

Das hört sich für mich eher nach Rabenmutter-Narrativ an, also eigentlich wird über die Frau gelästert, vielleicht noch nicht mal aus dem Grund (gestriges Erziehungsbild "wo ist die Mutter") sondern weil Stutenbissigkeit selten direkt ist. Männer machen dann mit weil sie nicht im Kreuzfeuer landen wollen, "Ja Schatz".

Beim ersten würde ich als erstes Hilfslosigkeit annehmen: Würde er sich wirklich einen Dreck kümmern wär's ihm egal, wenn er nicht wollte würde er nicht von sich selbst Verantwortung einfordern. Wie ein Messie der darüber redet wie wichtig es doch ist Sachen loszulassen und Ordnung zu halten. Was man will und was man tut ist halt nicht unbedingt das gleiche, ansonsten könnten wir uns ja gar nicht verändern. ...kann auch sein dass er wirklich glaubt dass er sich kümmert aber das wäre dann schon arg neurotisch. Oder die Motivation reicht für "Tu was ich sage, nicht was ich tu", aber auch nicht mehr.

Wat weis ich du kennst die Leute besser.

[-] leisesprecher@feddit.org 31 points 2 days ago

Ich frag mich schon eine Weile, wie man ein positives, anschlussfähiges Männlichkeitsideal etablieren könnte.

Eigentlich gibt's momentan nur den misogynen Alpha-Bro und alle anderen sind Schwächlinge. Selbst die älteren linken Ideale (zB Antifa-Sportgruppen) sind relativ gewaltaffin, also eigentlich auch nicht uneingeschränkt positiv.

Für junge Männer gibt es entsprechend kaum gute Vorbilder.

[-] muelltonne@feddit.org 19 points 1 day ago

Das gibt es doch, ich seh das täglich im Bekanntenkreis. Harmonische Beziehungen auf Augenhöhe. Kinder. Beide kümmern sich liebevoll drum, sind aber auch beide berufstätig. Mann macht auch Elternzeit. Haushalt wird gemeinschaftlich gemacht und so weiter. Das sind dann aber halt Menschen, die einfach ihr Leben glücklich leben und auch nie auf die Idee kommen würden, irgendein Video auf TikTok zu veröffentlichen.

Diese ganze Datingcoach/Incel/Tate/AfD-Truppe ist ja gewissermaßen eine BadBank für beziehungsunfähige Typen, die aus diversen Gründen eben keine Frau abbekommen und in ihrem Frust dann darauf abstürzen und sich noch beziehungsunfähiger machen.

[-] federalreverse@feddit.org 26 points 2 days ago

Am Anspruch "uneingeschränkt positiv" kann man ja nur scheitern. Da würden im Übrigen auch Frauen dran scheitern.

[-] leisesprecher@feddit.org 13 points 2 days ago

Ideale sind nunmal utopisch, das liegt in der Natur der Sache.

[-] Kissaki@feddit.org 7 points 1 day ago

Muss es denn geschlechtsspezifische Idealbilder dieser Art geben?

Verschiedene Männer und Frauen haben verschiedene klassisch "männliche" und "weibliche" Persönlichkeits- und Verhaltensaspekte.

Ich denke man sollte sich von diesen Rollen, dieser Rollenverteilung generell lösen.

Beide Geschlechter sind Menschen. Und Mensch-Ideale lassen sich auf beide Geschlechter abbilden und anwenden. Warum braucht es unterschiedliche Rollen oder Erwartungen? Ist das überhaupt gerechtfertigt oder hilfreich?

Was bleibt sind natürlich trotzdem geschlechterspezifische physiologische Unterschiede. Aber aus diesen müssen meiner Meinung nach nicht zwangsläufig Geschlechterrollen hervorgehen. Das - gesellschaftlich, Rollen und Verhalten - ist unabhängig vom körperlichen Geschlecht.

[-] rumschlumpel@feddit.org 2 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Es gibt auch bei eher progressiven Frauen und Männern durchaus sehr deutliche Unterschiede darin, was von Frauen und was von Männern an Verhalten erwartet wird. z.B. ist es größtenteils immer noch Usus, dass der Mann die potentielle Partnerin anspricht, und es gibt ja auch immer noch das Thema der sexuellen Übergriffigkeit, das auch Männer, die nicht übergriffig sind, nicht völlig ignorieren können (Frauen fühlen sich ja oft von Männern allgemein bedroht, weil man es ihnen eben nicht immer ansieht, ob sie übergriffig oder gewalttätig sind). Und wenn man dann erst von männlichen Opfern von Vergewaltigung oder anderweitiger Misshandlung anfängt, ist es bei so einigen "Progressiven" dann ganz vorbei (wäre allerdings kein Problem, wenn man Frauen und Männer wirklich gleich behandeln würde).

u.U. würde es sogar reichen, solche Männer als öffentlich sichtbare Vorbilder aufzubauen, die sich genau wie progressive Frauen verhalten, aber das müsste man dann halt auch wirklich tun. Negative Normen im Stil von "sei nicht wie dieser Vergewaltiger!" reichen nicht.

[-] McLarny@lemmy.world 2 points 1 day ago

Dazu hab ich vor kurzem erst ein sehr interessantes YouTube Video mit einem philosophischen Standpunkt zu diesem Thema geschaut. Fand ich persönlich sehr aufschlussreich, ist allerdings ein sehr langes Video. Im Kern untermauert es eigentlich das was du auch beschreibst.

[-] Cliff@feddit.org 3 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Ich denke man sollte sich von diesen Rollen, dieser Rollenverteilung generell lösen.

Beide Geschlechter sind Menschen. Und Mensch-Ideale lassen sich auf beide Geschlechter abbilden und anwenden. Warum braucht es unterschiedliche Rollen oder Erwartungen? Ist das überhaupt gerechtfertigt oder hilfreich?

Das wäre das Ideal. Ich befürchte nur, dass die alten Muster sehr stark in den Köpfen verankert sind und auch gewissermaßen weitervererbt werden, wenn auch hoffentlich in abgeschwächter Form. Bis man sich dann von alldem weitestgehend gelöst hat, vergehen vermutlich noch ein paar Generationen.

[-] Gerprimus@feddit.org 17 points 2 days ago

Komm in meinen Gedankenkreis "Leben und leben lassen, außer Nazis!" Wir sind ein positiver Haufen von jungen Menschen, die eine besser Welt für alle die nach uns kommen hinterlassen wollen. Scheiß egal wer, wie, wo, was, außer Nazis. Wir freuen uns über jeden, außer Nazis.

[-] Tobi@feddit.org 3 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)
[-] Ekybio@lemmy.world 23 points 2 days ago

"Wer Privilegien gewohnt ist, für den fühlt sich Gleichstellung leicht wie Ungerechtigkeit an."

[-] Ooops@feddit.org 23 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Wer sein Leben lang gelehrt wurde, dass er gefälligst seine Probleme selber zu lösen hat ("Sei ein Mann!", "Benimm dich nicht so mädchenhaft!", "Heul nicht!", "Ein Indianer kennt keinen Schmerz!") und nie erzogen wurde (von mehrheitlich Frauen wohlgemerkt...), auch mal Hilfe zu suchen, versteht den Satz genau im selben Ton, wie die obigen Zitate. Gut gemacht...

Sobald die Menschen verstehen, dass die gern diskutierte toxische Männlichkeit ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, bei der zu großen Teilen auch die Erziehung druch Frauen beteiligt ist, können wir wirklich Fortschritte machen.

Gleichberechtigung, die nur da zusätzlichen Schutz und Förderung von Frauen bedeutet, wo Frauen auch benachteiligt sind, und nicht auch jede andere Förderung kategorisch ausschließt, wenn es nicht um Frauen geht, würde halt von der gesamten Gesellschaft getragen... Gleichberechtigung in Bereichen, wo Jungen und Männer trotz klarer Benachteiligung nur hören "Halt's Maul, dir geht's eh gut genug!", eben nicht.

[-] SL3wvmnas@discuss.tchncs.de 4 points 1 day ago

Maine andere Hälfte hat mir neulich mit der Bebobachtung das Hirn weggesprengt mit dem Satz "Es wird bei der Erziehung von Jungs extrem oft vergessen Ihnen beizubringen wie Selbstwahrnehmung funktioniert (und damit auch die daraus entstehenden Fähigkeiten) etwas das Mädchen von kleinauf eingeprügelt wird."

IcK meine das so kleine Sachen haben so große Auswirkungen die echt nicht gut kommuniziert werden. Hab das jedenfalls in den erziehungs Literatur so explizit nie aufgeschlüsselt gefunden.

[-] Ooops@feddit.org 3 points 1 day ago

Natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber dann hatte ja früher das "Was sollen denn die Nachbarn denken?" und das dadurch entstehende Konstrukt Selbstwahrnehmung durch Reflexion der Fremdwahrnehmung eine Funktion. 👍

[-] kshade@lemmy.world 6 points 2 days ago

Ernsthafte Frage: Wenn es nicht so gemeint ist wie dann? Habe das immer als öffentliches zur schau stellen von Nicht-Empathie und Diskussionsabwürgen verstanden.

[-] DetektivEdgar@feddit.org -2 points 1 day ago

Welche Gleichberechtigung soll das sein, die Männern nur ein "Halts Maul" an den Kopf wirft? Das ist doch ein absoluter Strohmann.

[-] Ooops@feddit.org 11 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Welche Gleichberechtigung soll das sein, die Männern nur ein “Halts Maul” an den Kopf wirft?

Was anderes ist "Wer Privilegien gewohnt ist, für den fühlt sich Gleichstellung leicht wie Ungerechtigkeit an" denn als "Halt's Maul, dir geht's in Wahrheit gut und du erträgst es nur nicht, dass andere nicht unter dir stehen sollen". Das ist in der Tat ein Strohmann.

Aber weil du so nett gefragt hast (also eigentlich nicht, denn dein Strohmann-Kommentar zeigt ja ganz klar, dass deine Frage eigentlich als Aussage gemeint war)...

Benachteiligung von Jungen im Bildungswesen Einfach mal für ein paar dokumnetierte Zahlen...

Diskrimiminierung von Männern Besondern passend zur Diskussion hier der Punkt "Männern werden Privilegien unterstellt, auch wenn sie nachweislich keine haben"...

Junge Männer werden bei Bewerbung auf Frauenberufe diskriminiert Wäre gerade das nicht einfach zu beheben, wenn Gleichstellungsgesetze tatsächlich Gleichstellung fördern würden statt exklusiv Frauenförderung? Wem würde echte Gleichstellung schaden?

Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern

Und dann sind da natürlich noch Selbstmorde (73% Männer) und nicht diagnostizierte Depressionen...

Ich hab einfach mal Quellen querbeet gewählt, um 'nen guten Querschnitt zu haben. In all diesen Bereichen sind Männer benachteiligt. In all diesen Bereichen gibt es hingegen Förderung für Frauen... denn wen interessieren schon die Männer, denen geht's eh zu gut.

[-] barsoap@lemm.ee 6 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Junge Männer werden bei Bewerbung auf Frauenberufe diskriminiert

Da muss ich übrigens mal ne Lanze für die frühkindliche Erziehung brechen, die kümmern sich aktiv darum dass es mehr männliche Erzieher gibt und das schlägt auch durch, inzwischen dürften wir bei den Berufsanfängern an die 20% haben, bei den fast schon Rentnern sind's noch 2%.

Die Skandinavier sind uns da etwas voraus während du in den USA als Mann nicht mit den eigenen Kindern auf den Spielplatz gehen kannst ohne dass Karen die Polizei ruft.

[-] DetektivEdgar@feddit.org -1 points 1 day ago

Die Abgabe von Privilegien kann sich für Männer natürlich wie Benachteiligung anfühlen. Ich empfehle Eva von Redecker und ihre Thesen zum Phantombesitz. Es gibt ein langes Interview bei jung und naiv mit ihr. Es müsste das hier sein: https://m.youtube.com/watch?v=MK90tOjI54U

Das ist doch alles vollkommen unabhängig davon, ob in anderen Bereichen echte Benachteiligung für Männer existiert.

Gleichberechtigung setzt sich für alle Menschen ein. Die Basis ist Universalismus und Empathie. Das ist mein Punkt. Das Patriarchat schadet vielen Männern auch. Feministische Personen betonen das immer und immer wieder. Am besten ist das sicherlich bei der Suizidrate sichtbar, im Bildungssystem ebenfalls.

Wer das anders darstellt, blendet da einen wesentlichen Teil aller Gleichberechtigungsdiskurse einfach aus und kämpft gegen Strohmänner.

[-] Ooops@feddit.org 6 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Gleichberechtigung setzt sich für alle Menschen ein.

Nein, das tut sie erwiesenermaßen hierzulande nicht. In der Diskussion kaum, im tatsächlichen Handeln absolut nicht (als Referenz: einfach mal das Bundesgleichstellungsgesetz lesen).

Und genau aus diesem Grund habe ich das polemische "Verlust von Privilegien fühlt sich für wie Männer eben wie Benachteiligung an" im Kontext eine Gruppe von jungen (und definitv eben nicht privilegierten) Männern, die allein gelassen auf rechte Paorlen reinfallen, kritisiert. Das Leugnen von Benachteiligung einzelner Gruppen ist nämlich ein Schlag ins Gesicht für jeden, der Gleichberechtigung für alle Menschen vertritt.

[-] DetektivEdgar@feddit.org -2 points 1 day ago

Ich verstehe es nicht. Du arbeitest dich an Personen ab, die für ein faireres System kämpfen statt am System selbst. Noch dazu mit imaginierten Positionen.

Das Problem sind doch nicht Menschen, die für Gleichberechtigung kämpfen. Das Problem ist ein System, in dem man dafür kämpfen muss. Solche Kämpfe kann man auf 1000 verschiedene Arten führen. Du bist herzlich willkommen, dich gegen die hohe Suizidrate von Männern zu engagieren. Dass du im Bundesgleichstellungsgesetz dazu keine Antworten findest, erscheint mir jetzt nicht so überraschend.

[-] Ooops@feddit.org 5 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Nein, ich arbeite mich an niemandem ab. Ich habe jemanden kritisiert, der den Artikel unreflektiert mit "“Wer Privilegien gewohnt ist, für den fühlt sich Gleichstellung leicht wie Ungerechtigkeit an.” kommentiert hat, weil das hier im Zusammenhand einfach Blödsinn und polemisch ist.

Und aus mir unerfindlichen Gründen muss ich das seit dem rechtfertigen und soll erklären, wo denn Männer benachteiligt werden.

Aber klar, ich bilde mir das alles, inklusive der von mir erwähnten Quellen, nur ein... Benachteiligung von Männern in Frauenberufen existiert nicht, Benachteiligung von Männern in der Bildung gibt es nicht, die absolute Ödnis, wo auch Männer Unterstützung in Sinne der mentalen Gesundheit oder Jungen sinnvolle Rollenvorbilder haben sollten, ist nur eine Illusion. Und die dadurch vereinsamende männliche Jugend, die auf rechte Bauernfänger reinfällt, ist nur eine Erfindung und die sind alle in Wahrheit nur zu dumm.

Wenn man Probleme schlicht leugnet, lösen die sich sicher auf magische Weise von allein. (Komischerweise ist das genau der Ansatz, der in der Politik hier immer gern kritisiert wird. Aber das scheint ja gar kein abwegiger Gedanke zu sein.)

[-] DetektivEdgar@feddit.org -3 points 1 day ago

Wir reden aneinander vorbei.

Ich störe mich an dem angeblichen "Halts Maul". Du unterstellst mir und anderen Dinge, die wir nicht gesagt haben und es fehlt weiterhin jeder Nachweis dafür, dass Gleichberechtigung Männer zum Schweigen bringen wollen würde.

Wir haben beide mehrfach Aspekte angesprochen, in denen das Patriarchat Männern schadet. Mein einziger Punkt in der Diskussion ist, dass du mit deinem angeblichen "Halts Maul" die Gleichberechtigung dafür verantwortlich machen willst, obwohl das Patriarchat die Verantwortung trägt.

[-] Ooops@feddit.org 1 points 15 hours ago* (last edited 15 hours ago)

Um mich selber oben zu zitieren:

Was anderes ist “Wer Privilegien gewohnt ist, für den fühlt sich Gleichstellung leicht wie Ungerechtigkeit an” denn als “Halt’s Maul, dir geht’s in Wahrheit gut und du erträgst es nur nicht, dass andere nicht unter dir stehen sollen”.

Das ist in das selbe gekleidet in eine dumme Floskel.

Das tatsächliche Handeln (bzw. das Fehlen des selbigen) demonstriert dann, dass das oft auch exakt so gemeint ist.

Und nein, ich hab (ebenfalls bereits weiter oben) genau beschrieben, wem ich die Schuld gebe: Allen, denn es ist

ein gesamtgesellschaftliches Problem

[-] Roflmasterbigpimp@lemmy.world 6 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Ja aber wie diese Gleichberechtigung hier umgesetzt wird ist doch genau das worüber sich beschwert wird. Es gibt nachweislich Missstände für Frauen (und wenn auch nicht genug und bei allem) wird daran gearbeitet und dieses Thema Rückt in die Aufmerksamkeit der Gesellschaft.

Bei den oben genannten Bereichen wo Männer diskriminiert werden gibt es nahe zu keine Unterstützung und die Politik und auch die Gesellschaft verleugnen diese Probleme zum Teil sogar.

Und dann zu sagen das das Gefühl der Ungleichheit aus dem Verlust von Privilegien stammt, wo man doch nachweisen kann das es reale Probleme gibt die nicht angegangen werden unter denen Männer leiden, kann sich das sehr anfühlen wie "Halts Maul, dir geht's doch gut genug".

Und das soll jetzt auch kein Streit um Ressourcenverteilung werden, weil Fakt ist wir könnten all diese Probleme angehen wenn denn mal der politische Wille dafür da wäre. Es ist wird die Umsetzung Kritisiert, nicht das Ideal selbst.

[-] Undertaker@feddit.org 5 points 2 days ago

Auch hier wieder das Problem.
Ziemlich sicher müsste es lauten: "Männer gegen rechtsextrem".

Die AfD versteht sich als legitim rechte Partei, nicht als rechtsextrem. Das was die FDP und die Union im wesentlichen sind.
Nun können diese Männer natürlich auch gegen diese Parteien sein, aber das ist wohl nicht der Punkt

Aber warum sind es eher Männer als Frauen, die rechts wählen?

... was soll ich dazu sagen...

[-] rumschlumpel@feddit.org 3 points 1 day ago

FDP und Union genieren sich seit Jahren als Steigbügelhalter der AfD und tun auch nicht wirklich etwas für die Veränderung der antiquierten Rollenvorstellungen. In diesem Kontext macht es nicht so viel Sinn, einen Unterschied zwischen "rechts" und "rechtsextrem" zu machen.

[-] Elchi@feddit.org 2 points 2 days ago

Das klingt eher wie eine Kapitulation bei der der Afd die Männlichkeit überlassen wird.

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this post was submitted on 03 Jan 2025
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